Wenn Frauen mehr verdienen, fühlen sich Männer in ihrer Männlichkeit bedroht. Zeit, solche Rollenbilder abzuschaffen.
Frauen arbeiten. Das ist heute selbstverständlicher Teil ihres Lebens und die meisten Männer sehen das genauso. Das Leben ist schon entspannter, wenn man nicht alles alleine verdienen muss. Trotzdem treibt viele Männer noch die Frage um, wie unabhängig eine Frau denn sein soll. Kann nicht bitte irgendwann Schluss sein, spätestens da, wo das eigene Gehalt aufhört?
Wann verdient eine Frau zu viel?
Schlimm genug, dass Frauen tendenziell sowieso ein Leben lang weniger verdienen als Männer in der gleichen Position. Daneben braucht man keinen falschen Stolz und keine unnötige Diskussion über das Gehaltsgefälle zuhause, wenn die Frau besser verdient. Es gibt wohl Frauen (und natürlich auch Männer), die extra jemanden fürs nette Taschengeld suchen, aber in der Regel sind die Finanzen bei der Partnerwahl doch erst mal egal.
Männern werden aber dann unentspannt, wenn sie merken, dass man als Frau mehr bezahlen möchte. Weil man mehr bezahlen kann. Etwas mehr Miete. Ein Kurztrip am Wochenende. Am schlimmsten sind vermutlich Restaurantbesuche. Es soll ja Frauen geben, die einem Mann ihr Portemonnaie zustecken, damit er bezahlen kann. Muss ja nicht jeder wissen, dass er ein Versager ist, oder wie ist der Gedankengang dahinter? An der Stelle zur Verteidigung: Restaurants fördern diese Denkweise. Beobachte mal, wie oft deinem männlichen Begleiter die Rechnung wie selbstverständlich hingelegt wird. Wer möchte dann schon die Rechnung über den Tisch zu dir zu schieben?
Rollen müssen endlich abgeschafft werden
Auch wenn Studien zufolge in jeder vierten Familie die Frau die Mehrverdienerin ist: Es ist schwer sich zu entspannen, wenn um einen herum alle ein veraltetes Rollenbild pflegen. Oder überhaupt in Rollen denken. Ein großer Teil der Gesellschaft gibt das vor. Vor allem andere Männer und ihre weniger verdienenden Frauen, die sich eben auch in der eigenen Familie oder im Freundeskreis finden lassen. Falsch ist schon, dass immer noch die Rede von einem Rollentausch ist, wenn die Frau mehr Geld verdient und der Mann die Hausarbeit macht (was übrigens gar nicht so selbstverständlich ist, nur weil sie mehr verdient). In solchen Rollen sollte man gar nicht mehr denken.
Und auch Fragen wie "Was bleibt von mir als Mann?" sind ausgemachter Blödsinn und sollten gar nicht gestellt werden. Ist es denn nicht auch süß, weil er Beschützer sein will? Ist es nicht. Und Psychologen warnen vor diesem Druck, unbedingt vermeintlich männlich sein zu wollen. Manche Männer können impotent werden. Andere holen sich das falsche Verständnis von Männlichkeit anders wieder. Indem sie Motorradrennen fahren, zu autoritären Vätern werden oder Affären mit Frauen anfangen, für die sie mal bezahlen dürfen. Dann zahlt die Frau doppelt für ihren Erfolg, für die Miete und fürs Leben.

Warum sind Männer so unentspannt, wenn Frauen mehr verdienen?