Männer sind tough und Frauen sind Zicken: In den Chefetagen herrschen noch immer Ungerechtigkeiten. Das hier sind die schlimmsten.
Es gibt noch immer einen Denkfehler in unserer Gesellschaft, der Frauen das Leben und vor allem das Arbeiten schwermacht: Wenn Frauen in Führungspositionen neben Männern arbeiten, dann ist das Gleichberechtigung. Schön wär’s. Stimmt aber leider nicht, solange Frauen und Männer in Führungspositionen nicht gleich bewertet werden.
Keine Eigenschaft ist männlich, keine ist weiblich
Besonders bei Charaktereigenschaften und im Verhalten gelten in Chefetagen unnötige Doppelstandards, die sich als Klischees aus den 50er-Jahren in die heutige Zeit geschleppt haben. Und das obwohl Eigenschaften bei den meisten Menschen allgemein mal weniger und mal mehr ausgeprägt vorkommen und biologisch nicht in männlich und weiblich unterteilt werden können. Ein angeborener Hang zum Rumzicken beispielsweise kann Frauen wissenschaftlich nicht klar zugeschrieben werden.
Wir haben die fünf wichtigsten Doppelstandards zusammengetragen, die wir endlich vergessen müssen. Die solltest du übrigens nicht nur für die Männer in deinem Umfeld ausdrucken, die sich bessern müssen. Auch Frauen denken noch zu oft in Schubladen.
5 Doppelstandards, die Frauen diskriminieren
1. Männer sind tough und Frauen sind Zicken
Das ist der Klassiker. Wenn Männer sich mit harten Worten durchsetzen, wird das eher hingenommen, als bei Frauen – egal, ob einer Frau am Ende ein erfolgreicher Geschäftsabschluss gelungen ist oder nicht. "Eine richtige Zicke", wird unfassbar oft in Chefetagen geflüstert. Wenn ich so was höre, werde ich wirklich zickig. Und das vollkommen zurecht.
2. Männer sind Kumpeltypen und Frauen sind unprofessionell
Man muss sich das nur bildlich vorstellen und dabei beobachten, wie falsch die eigenen gelernten Assoziationen sind: Männer, die sich im Büro auf die Schulter klopfen und locker über Fußball und Autos reden? Gute Kumpel und total sympathisch. Frauen, die sich liebevoll zur Begrüßung drücken und über Schuhe und Schminke reden? Unprofessionell – müssen die nicht arbeiten?
3. Männer sind gefühlvoll und Frauen sind Heulsusen
Dass es falsch ist, den Arbeitsplatz – dazu gehören auch Boss-Büros – zur Zone ohne Emotionen zu erklären, hat sich glücklicherweise schon ein bisschen rumgesprochen. Weil man Frauen in der Vergangenheit einen stärkeren Hang zu Tränen nachgesagt hat, ist man von weiblichen Tränen aber immer noch genervt, während sich ein Mann gefühlvoll öffnet. Toll von dem.
4. Männer sind Entertainer und Frauen haben Haare auf den Zähnen
"Die ist ja nett anzusehen, aber sie hat Haare auf den Zähnen." Der Satz fällt noch immer viel öfter über erfolgreiche Frauen, als man denken würde. Ganz schön viele Männer haben sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Frauen den Mund aufmachen. Dass die dann auch noch wirklich was zu sagen haben, merken sie nicht, während sie beim Angucken dem oben formulierten, sexistischen Gedanken nachgehen.
5. Männer sind charmant und Frauen sind zu nett
Kein Durchsetzungsvermögen. Viel zu weich. Eben viel zu nett. Wenn Frauen positiven Umgang mit ihren Mitarbeitern pflegen, wird ihnen das als Nachteil ausgelegt. Zu nett bedeutet dann, dass ihr jeder auf der Nase herumtanzen kann. Einem Mann, der immer ein nettes Lächeln im Gesicht hat und kein komplettes Arschloch ist, traut man dagegen weit mehr zu. Bei ihm heißt das nämlich Charme und mit dem lässt sich jeder um den Finger wickeln. Besonders Frauen. Diese Zicken.

Was sind die allgemeinen Vorurteile gegenüber Frauen im Job? Hier findet ihr die 5 Doppelstandards, die Frauen diskriminieren