Eine Abtreibung kann für Frauen eine sehr belastende Angelegenheit sein. Ein Trauma nach einem Schwangerschaftsabbruch wird als Post-Abortion-Syndrom bezeichnet.
Es gibt viele Gründe, warum sich Frauen für eine Abtreibung entschließen. Lebensentwürfe, in denen ein Kind keinen Platz hat, gehören ebenso dazu wie Erkrankungen der werdenden Mutter oder eine Behinderung des Fötus. Vor allem, wenn eine gewünschte Schwangerschaft abgebrochen werden musste, kann das bei der Mutter ein Trauma, das sogenannte Post-Abortion-Syndrom, auslösen.
Was ist das Post-Abortion-Syndrom?
Dem Online-Portal "Ärzte für das Leben" zufolge werden unter der Bezeichnung Post-Abortion-Syndrom, kurz: PAS, verschiedene "Erscheinungen mit Krankheitswert" zusammengefasst, die infolge der Abtreibung auftreten. Damit stellt das PAS eine Sonderform der Posttraumatischen Belastungsstörung dar. Das Post-Abortion-Syndrom kann sich beispielweise durch auffällige Verhaltensweisen, durch starke Gefühlsausbrüche oder ausgeprägte Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur äußern.
Laut dem Medizinportal "Onmeda" ist die psychische Belastung für Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen, üblicherweise vor dem Eingriff am größten. Anschließend sind die meisten Frauen erleichtert. Einige wenige verkraften den Schwangerschaftsabbruch jedoch nicht so leicht und entwickeln ein Trauma.
Abtreibung: Traumatische Erfahrung?
Besonders Trauma-gefährdet sind Frauen, die die Schwangerschaft aus Krankheitsgründen abbrechen müssen oder sich durch Druck von außen zu einem Schwangerschaftsabbruch entschließen. Auch bei sehr jungen Mädchen, bei Frauen, die sich in einem Glaubenskonflikt befinden oder die bereits zuvor eine psychische Erkrankung hatten, kann eine Abtreibung ein Trauma auslösen.
Der Psychologin Renate Pies von der Caritas-Erziehungs- und Familienberatung Berlin zufolge ist es für die betroffenen Frauen wichtig, genügend Zeit zum Trauern zu haben. Neben Selbsthilfegruppen gibt es auch verschiedene Organisationen und Vereine, die Frauen dabei Hilfe anbieten. In jedem Fall sollten sich betroffene Frauen nicht schämen, Hilfe anzunehmen, wenn sie nicht wissen, wie sie am besten mit ihrer Trauer umgehen sollen.
Dass eine Abtreibung aber tatsächlich ein Trauma auslöst, ist "Onmeda" zufolge sehr selten. Zu diesem Ergebnis war die American Psychological Association bei einer Auswertung von 220 Studien gekommen. Die Experten resümieren, dass psychische Probleme nach einer Abtreibung auch nicht häufiger auftreten als nach dem Austragen eines ungewollten Kindes.