Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft können sehr vielfältig sein. Auch eine Schmierblutung gehört unter Umständen zu den Vorboten dieser hoffentlich frohen Kunde. Wie du eine Schmierblutung als sogenannte Einnistungsblutung identifizieren kannst, erfährst du hier.
Einige Schwangerschaftsanzeichen sind alles andere als eindeutig. Ständige Müdigkeit oder Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel sind häufig schwierig zu deuten – vielleicht nur eine Laune der Natur? Eine leichte Schmierblutung gehört da schon zu den etwas klareren Anzeichen einer Schwangerschaft.
Schmierblutung = Einnistungsblutung?
Wird eine Eizelle befruchtet, wandert sie langsam Richtung Gebärmutter. Dort angekommen, nistet sie sich in die Gebärmutterschleimhaut ein. Dabei kann es passieren, dass die Gebärmutter beziehungsweise die Blutgefäße in der Gebärmutter leicht verletzt werden und es so zu geringen Blutungen kommt. Eine leichte Schmierblutung kann also das Resultat des Einnistens der Eizelle sein. Daher wird sie auch Einnistungs- oder Nidationsblutung genannt.
Wie identifiziert man eine Schmierblutung als Einnistungsblutung?
Da es sich bei dieser Blutung teilweise nur um ein paar Tropfen handelt, gelangt das Blut in vielen Fällen nicht einmal bis nach außen. Sollte dies aber doch der Fall sein, kann die Schmierblutung auch mehrere Tage anhalten.
Die Einnistungsblutung tritt in der Regel 7 bis maximal 12 Tage nach der Befruchtung der Eizelle auf, heißt es laut Experten. Oftmals fällt die leichte Schmierblutung daher mit dem Termin der anstehenden Regelblutung zusammen oder findet kurz vor der Periode statt, weshalb es vielen Frauen schwerfällt, zu identifizieren, um welche Art von Blutung es sich handelt.
Ein eindeutigerer Hinweis dagegen kann die Farbe der Blutung sein. Während die Monatsblutung meist dunkelrot bis bräunlich ausfällt, zeigt sich eine Einnistungsblutung eher hellrot. Zudem verstärkt sich die Regelblutung im Normalfall in den ersten Tagen, während die Menge der Einnistungsblutung über die Tage immer gleich schwach bleibt.
Ein weiterer Hinweis, dass es sich bei der Schmierblutung um eine Einnistungsblutung handeln könnte, ist die Dauer der Blutung. Eine Einnistungsblutung hält in der Regel nicht länger als zwei bis vier Tage an. Länger kann es nur dauern, wenn es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt. Bis zu sieben Tagen kann die Schmierblutung dann anhalten.
Leichte Schmerzen – ähnlich denen, während der Menstruation – können ebenfalls mit einer Einnistungsblutung einhergehen.

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Starke Unterleibsschmerzen in Verbindung mit einer Schmierblutung können Symptom für eine ernsthafte Erkrankung sein und sollten fachärztlich abgeklärt werden.
Andere Ursachen für leichte Schmierblutungen
Ein komplett sicheres Zeichen einer Schwangerschaft ist eine Schmierblutung allerdings nicht. Die Ursachen können auch völlig anderer Natur sein. Treten zum Beispiel stärkere, ziehende Schmerzen im Unterleib zeitgleich mit der Schmierblutung auf, kann unter Umständen auch eine Zyste in der Gebärmutter oder an den Eierstöcken der Grund dafür sein.
Darüber hinaus können Stress oder bestimmte Krankheiten eine menstruale Zwischenblutung auslösen. Zudem kommen Krankheiten wie eine Scheiden- oder Gebärmutterentzündung, Scheiden- oder Gebärmutterkrebs oder etwa ein durcheinandergeratener Hormonhaushalt als Auslöser infrage. Eine leichte Schmierblutung kann, muss aber demnach nicht auf eine Schwangerschaft hinweisen.
Schmierblutungen durch Pille
Du nimmst die Pille erst seit Kurzem oder eine andere Pille, bemerkst auf einmal eine leichte Schmierblutung und fragst dich, ob das normal ist? Durchaus! Denn dabei handelt es sich aller Voraussicht nach um eine sogenannte Hormonentzugs- oder Abbruchblutung. Für gewöhnlich tritt dieser – meist bräunliche – Ausfluss zwischen zwei Zyklusblutungen auf und ist kein Grund zur Besorgnis. Aber auch prämenstruelle Zwischenblutungen, die wenige Tage vor der zu erwartenden Periode eintreten, sind keine Seltenheit. Ist die Anpassungsphase (nach einigen Zyklen) vorbei, hören meist auch die Zwischenblutungen auf.
Tipp: Sollten nach etwa vier Monaten immer noch Zwischenblutungen trotz Pille auftreten, ist ein Besuch beim Frauenarzt zu empfehlen. Mitunter muss die Hormondosis dann angepasst werden.
Zwischenblutung trotz Pille – schwanger?
Da auch die Pille nicht zu 100 Prozent vor einer Schwangerschaft schützt, kann eine Schmierblutung auch bei Einnahme der Pille Anzeichen dafür sein, dass du schwanger bist. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber gegeben und liegt laut Pearl-Index bei 0,1 bis 0,9 Prozent. Mach bei Unsicherheit am besten einen Schwangerschaftstest oder frage deinen Frauenarzt um Rat.
Leichte Schmierblutung: Anzeichen der Wechseljahre
Was nicht viele Frauen wissen: Auch die Wechseljahre können sich in Form von Schmierblutungen äußern. Bist du in einem entsprechenden Alter und zeigen sich hin und wieder ungewöhnlich schwache Blutungen zum Zeitpunkt der erwarteten Periode, ist das ebenso normal wie sehr starke, unregelmäßige, langanhaltende und keine Blutungen. Alles deutet dann auf die Wechseljahre hin. Diese Unregelmäßigkeiten können von Frau zu Frau unterschiedlich sein.
Frage bei entsprechenden Symptomen am besten deinen Frauenarzt um Rat, denn die Menopause kann, muss aber nicht Ursache für eine Schmierblutung sein. Auch hier kommen Krankheiten in Betracht, die von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden sollten.
Schmierblutungen: Der Gang zum Arzt
Weißt du nicht, woher deine Schmierblutung rührt, solltest du auf jeden Fall deinen Frauenarzt aufsuchen. Er wird dich untersuchen und gegebenenfalls einen Schwangerschaftstest durchführen. Ist der Test negativ, kann er sich auf die Suche nach anderen möglichen Ursachen für die Schmierblutung machen.
Wichtig: Vor allem, wenn die Schmierblutung mit Schmerzen verbunden ist, solltest du auf keinen Fall zögern, einen Gynäkologen aufzusuchen.
Handelt es sich bei der Schmierblutung übrigens tatsächlich um eine Nidationsblutung, sieht die Therapie häufig ganz simpel aus. Es wird meist empfohlen, sich auszuruhen und viel Zeit im Liegen zu verbringen. Auf diese Weise wird der Blutdruck gesenkt und die kleine Verletzung an der Gebärmutter kann einfacher heilen.
Typische Schwangerschaftsanzeichen ab wann?
Frühestens ab dem 7. bis 10. Tag nach dem Eisprung produziert der Körper das Schwangerschaftshormon HCG – nachdem sich das befruchtete Ei eingenistet hat. Dann können auch die ersten typischen Anzeichen einer Schwangerschaft auftreten. Dazu gehören mitunter:
- Schwindel
- Übelkeit mit Erbrechen
- häufiges Wasserlassen
- starke Müdigkeit
- spannende Brüste
Diese Symptome gelten allerdings als nicht 100 Prozent zuverlässig, was es vor allem Frauen mit Kinderwunsch oft schwer macht ruhig zu bleiben, wenn sie eine Blutung bemerken, die sie nicht einordnen können. Bleibt aber noch zusätzlich deine Periode aus, dann kann dir ein Schwangerschaftstest und der Besuch beim Gynäkologen Gewissheit bringen.

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Übelkeit gehört zu den typischen Schwangerschaftsanzeichen.
Vermehrter Ausfluss als Anzeichen einer Schwangerschaft
Durch die Hormonveränderung in der Schwangerschaft kann es auch zu einem vermehrten Ausfluss kommen. Das liegt daran, dass der Vaginalbereich entspannter und besser durchblutet ist. Ist der Ausfluss farblos oder weiß, zudem geruchlos und es treten keine Schmerzen auf, ist alles im Normalbereich. Sollte das Scheidensekret allerdings zu flüssig oder blutig erscheinen, ist es ratsam, den Frauenarzt aufzusuchen.