Es gibt Frauen, die leiden unter Depressionen, andere unter Krämpfen. Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) hat tausende Gesichter – aber es tritt immer in der zweiten Zyklus-Hälfte auf.
Gestern war die Welt noch in Ordnung und heute? Heute hat das PMS wieder die Kontrolle übernommen. In Deutschland kämpfen jeden Monat unzählige Frauen mit Beschwerden, die durch das Prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, ausgelöst werden. Genaue Zahlen lassen sich nur schwer erfassen, weil das Syndrom so vielschichtig und variabel ist, dass eine Abgrenzung zu anderen Krankheiten nur schwer möglich ist und viele Frauen nicht einmal wissen, dass sie unter dem Syndrom leiden. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass zweidrittel bis dreiviertel aller Frauen betroffen sind.
Symptome des Prämenstruellen Syndroms
So komplex die Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms sind, so sicher ist eines: Es tritt jeden Monat aufs Neue auf und zwar immer in der zweiten Zyklushälfte. Betroffen sind vor allem Frauen über 30, erlöst werden sie meist erst mit Einsetzen der Menopause. Wann die Beschwerden einsetzen, welche es genau sind und wie stark sie auftreten, variiert von Frau zu Frau. Einige leiden bereits zwei Wochen vor ihrer Regelblutung unter den Symptomen, andere erst zwei Tage vorher. Mit Einsetzen der Blutung allerdings geben sich die Beschwerden in der Regel.
Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Hautveränderungen, Müdigkeit, Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen, Durchfall, Krämpfe im Unterbauch, Kopf- und Rückenschmerzen sowie Appetitlosigkeit bzw. Heißhunger. Zu den psychischen Symptomen zählen Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Ruhelosigkeit, Depressionen und Aggressivität.
Ursachen für das PMS
Wo das PMs genau herrührt, ist bis heute ungeklärt. Mit der Hormonumstellung des Körpers in der zweiten Zyklushälfte allein, lässt es sich jedenfalls nicht erklären – auch wenn das Auf und Ab der Hormone Körper und Psyche beeinflusst: In dieser Phase geht die Konzentration des Östrogens zurück, während das Gelbkörperhormon Progesteron produziert wird. Forscher gehen heute davon aus, dass das Syndrom nicht zuletzt aufgrund seiner Vielschichtigkeit auf mehreren Faktoren beruht.
Was tun gegen die Zyklus-Beschwerden?
Auch wenn sich die Ursache für das Prämenstruelle Syndrom bis dato nicht beseitigen lässt, die Symptome können wirkungsvoll bekämpft werden. Je nach Ausprägung eignen sich unterschiedliche Medikamente zur Linderung – von Ovulationshemmern, die den Eisprung verhindern, über Schmerzmittel bis hin zu stimmungsaufhellenden Präparaten. Aus der pflanzlichen Medizin kommen vor allem Mönchspfeffer und Johanniskraut zum Einsatz. Welches Präparat jeweils infrage kommt, wird der behandelnde Arzt ermitteln.
Darüber hinaus können Betroffene selbst einiges unternehmen, um ihre Situation zu verbessern. Empfohlen wird eine ausgewogene Ernährung mit wenig süßen und salzreichen Speisen, Alkohol, Nikotin und Kaffee. Viel Bewegung und Sport erleichtern außerdem den Abtransport von Flüssigkeiten im Körper, erhöhen die Durchblutung, die eine entkrampfende Wirkung ausübt, und fördern das seelische Wohlbefinden. Außerdem können Entspannungsübungen wie Yoga, autogenes Training oder Massagen sowie ausreichend Schlaf zu einer Verbesserung der Situation beitragen.
PMS - biologischer Sinn?
Das prämenstruelle Syndrom, bekannt auch als PMS, ist eine unangenehme Angelegenheit für einige Frauen. Stimmungsschwankungen, Kopf- und Unterleibsschmerzen sind nur einige Symptome von PMS. Der biologische Grund, warum es das Syndrom gibt, ist bisher unklar, doch der Evolutionsforscher Michael Gillings von der Maquaier University in Australien und sein Forscher-Team äußern sich nun mit einer neuen Theorie.
Die Theorie besagt, dass PMS vor allem aus Selektionsgründen entstanden sein könnte. Die Forscher schlussfolgerten, dass PMS dann von Vorteil gewesen sei, wenn die Frau mit einem unfruchtbaren Partner zusammen war. Aufgrund der Unfruchtbarkeit wurde die Frau nicht schwanger und habe somit häufiger menstruiert als Frauen, die häufig hintereinander schwanger wurden. Die PMS-Symptome, welche sich auch häufig in Aggressionen äußerten, könnten eine Trennung vom nicht vermehrungsfähigen Mann einfacher gemacht haben. Folglich hätte sich die Frau einen neuen, fruchtbaren Partner suchen können, um sich effektiver zu vermehren, so die Theorie.
Text: Alexandra Müller
Hier geht’s zum Google+ Profil von fem Gesundheit Google+