Hat es Einfluss auf die Partnerwahl, mit welchem Geschlecht man in der Kindheit die meiste Zeit verbracht hat? Britische Forscher haben Spannendes herausgefunden.
Die meisten Schulen in Deutschland werden sowohl von Jungen als auch von Mädchen besucht. In Großbritannien sieht das anders aus: Dort gibt es sehr viele eingeschlechtliche Schulen. Kein Wunder also, dass die Forscher von der schottischen University of St. Andrews auf die Idee gekommen sind, die Auswirkungen des Besuchs solcher Schulen auf die Partnerwahl zu untersuchen.
An der betreffenden Studie nahmen 240 Schüler unterschiedlicher Schulformen zwischen elf und 15 Jahren teil. Sie sollten Gesichter auf Fotos nach Attraktivität bewerten.
Jude Law ist bei "Mädchen-Schülerinnen" beliebt
Die spannenden Ergebnisse: Mädchen, die eine Mädchenschule besuchen, fühlen sich signifikant stärker von Männern mit weichen Gesichtszügen à la
Jungen, die eine Jungsschule besuchen, stehen zwar nicht auf maskuline Frauen, finden aber sehr maskulin aussehende Männer vom Aussehen her angenehmer als solche mit weichen Gesichtszügen.
"Visuelle Diät"
Der Effekt war jeweils bei denjenigen Probanden schwächer, die mit Geschwistern des anderen Geschlechts aufwachsen. Das Wissenschaftlerteam rund um die Psychologin Tamsin Saxton erklärt die Ergebnisse mit einer "visuellen Diät", die die Partnerwahl von Menschen beeinflusse.
"Interessanterweise war der schwächste Effekt der 'visuellen Diät' bei den Schülern von Jungsschulen festzustellen", kommentiert Saxton die Ergebnisse gegenüber BBC News. Das sei zum Beispiel damit erklärbar, dass Jungen, die eine eingeschlechtliche Schule besuchen, trotzdem viele Frauengesichter zu sehen bekämen, zum Beispiel Lehrerinnen. Auf Mädchenschulen unterrichteten hingegen fast keine Männer.