Schwangerschaftstests sind in jeder Apotheke oder im Drogeriemarkt erhältlich. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten einen Test durchzuführen als die herkömmlichen Urin-Tests aus dem Laden. Was du dazu benötigst? Einen Frosch.
Angenommen du bist gerade im Afrika-Urlaub und hast den Verdacht, schwanger zu sein. Weit und breit sind weder Apotheke noch Drogeriemarkt zu finden, doch du brauchst dringend Gewissheit. Wir verraten dir, wie man einen Schwangerschaftstest durchführen kann, ohne einen herkömmlichen Test bei sich haben zu müssen. Alles, was du dazu brauchst, sind eine volle Blase und einen afrikanischen Krallenfrosch.
Schwangerschaftstest mit Frosch bis 1960
Tatsächlich sind bis zum Jahre 1960 Frösche zur Bestätigung einer Schwangerschaft eingesetzt worden. Doch wie funktionierte der außergewöhnliche Test? In den meisten Gegenden wurde den Fröschen etwas Blut oder Urin der zu testenden Frau in den Lymphsack injiziert. War die Frau schwanger, so legten weibliche Frösche innerhalb von zwölf bis 24 Stunden Laich ab, während männliche Frösche Samenflüssigkeit ausschieden. Für die Reaktion der Frösche ist das Schwangerschaftshormon HCG verantwortlich. In einigen Gegenden setzte man den Frosch ganz einfach in den Urin der Frau, um den Test durchzuführen. Hier nahm der Frosch den Urin über die Haut auf.
Schwangerschaftstest mit Frosch versus Teststäbchen
Obwohl Mediziner beteuerten, dass den Fröschen, abgesehen von der Injektion, kein Leid zugefügt wurde, waren Tierschutzorganisationen gegen den Einsatz von Fröschen zur Schwangerschaftserkennung. Daher wurde der Frosch-Schwangerschaftstest in den 1960er Jahren von einer chemischen Methode zur Schwangerschaftserkennung abgelöst. Heute sind Teststäbchen gang und gäbe. Und so praktisch ein Frosch auch sein mag, ein Schwangerschaftstest, der nicht abhauen kann oder gefüttert werden muss, ist ja auch ganz nett.
Historische Textmethoden
Nicht nur mit Fröschen versuchte man damals eine Schwangerschaft festzustellen. Im alten Ägypten wurde der Urin einer potenziell Schwangeren über Getreidekörner gegossen. Trieb die Saat aus, so galt dies als ein Indiz für eine Schwangerschaft. Im späten Mittelalter wurde ebenfalls der Urin ausgewertet. Um festzustellen, ob Rinder trächtig sind, wurden Farbe und Beschaffenheit sowie Schichtenbildung nach Verrühren des Kuhharns bewertet.
Ähnlich kurios wie der Schwangerschaftstest mit einem Frosch ist dieser hier: 1927 spritze man weiblichen Mäusen den morgendlichen Urin einer Patientin unter die Haut. Wenn das Schwangerschaftshormon Choriongonadotropin im menschlichen Urin enthalten war, bekamen die Mäuse nach 48 Stunden einen Eisprung. Dies galt dann als sicheres Anzeichen dafür, dass die Frau schwanger war.

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Ein Schwangerschaftstest mit einem Frosch? Klingt komisch, gibt es aber.