...dann geht es nicht immer um PS, Fallrückzieher, oder ein kühles Weißbier - wie das Buch "Frauen, die wir liebten" offenbart.
Eigentlich dachten wir, romantische Schwärmereien für attraktive Leinwandhelden sei eher eine weibliche Domäne. Das Buch "Frauen, die wir liebten - Filmdiven und ihre heimlichen Verehrer" belehrt uns nun eines besseren. 63 prominente Schriftsteller, Journalisten, Regisseure, Schauspieler, Moderatoren und Künstler verraten, welche Filmdiva ihre Knie früher puddingweich machte und ihre Tagträume versüßte. "Jeder Gedanke gehörte ihr, nur allzu gerne wäre ich an der Stelle ihres Filmfreunds Mathieu gewesen, und hätte mit ihr eng umschlungen getanzt und sie geküsst", gesteht MTV-Moderator Markus Kavka, und man kann beim Lesen dieser Zeilen beinahe sehen, wie die Erinnerung seine Augen heute noch genauso leuchten lässt, wie damals als 13-jähriger Knirps, der sich innerhalb von zwei Wochen insgesamt vier Mal "La Boum - Die Fete" im Dorfkino reinzog. Von wegen, nur Mädels rennen zig Mal ins Kino, um sich im Schutz des Halbdunklen hemmungslosem Schmachten hinzugeben.
Auch mit dem Vorurteil, dass sich Männer nur von primären weiblichen Reizen berauschen lassen, wird aufgeräumt: Schauspieler Harald Krassnitzer enthüllt seine präpubertäre Leidenschaft für die spröde Doris Day: "Ich war verliebt, obwohl ich gar nicht so genau wusste, was das eigentlich ist." Ihn verzückte "ihre Art zu lachen, ihre Selbstironie, diese seltsam versteckte Erotik" und dass sie "erreichbar, greifbar, einfach eine reale Figur" war. "Frauen, die das Unnahbare ausstrahlten, fand ich immer eher langweilig."
Ganz anders Hellmuth Karasek - ihn faszinierte die kühle Hitchcock-Muse Kim Novak: "Unnahbar schön, aber unmissverständlich zur Nähe einladend", sinniert der Literaturpapst, "artifiziell, und doch vollkommen aus Fleisch und Blut."
Ähnliches ließe sich auch über Elizabeth Taylor sagen, die einstige Traumfrau des Schauspielers Udo Kier. Sonntag für Sonntag verlor er sich für 50 Pfennig im Kino in ihren Augen. "Waren sie blaugrün? Waren sie gar violett?" Jahre später stand die Unerreichbare auf einer Gala dann leibhaftig vor ihm. Aus Fleisch und Blut - nicht unbedingt unmissverständlich zur Nähe einladend, aber doch zum Greifen nahe. Nach zwei Gläsern Wein riss er eine Rose für sie aus der Tischdekoration und wagte einen kühnen Vorstoß: "Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte 'You are so beautiful'." Sie dankte es ihm mit einem Lächeln "aus diesen wundervollen Augen" - und ob sie nun blaugrün oder violett waren, spielte in diesem Moment gar keine Rolle mehr.
"Frauen, die wir liebten - Filmdiven und ihre heimlichen Verehrer" (Elisabeth Sandmann Verlag, München) von Freddy Langer ist seit dem 18. August erhältlich.
Weitere Informationen: www.esverlag.de
Weitere Lifestyle-Artikel bei Fem:
>> 50 To Dos für den Sommer: die ultimative Liste