Kleine Bäuche, schöne Schwedinnen und verbotene Fragen: fem.com hat Howie und Jason von Take That zum Interview getroffen. Mit flacher Hand und voller Wucht schlägt Howie auf einen Schokoladenosterhasen auf dem Tisch, pflückt das Goldpapier auseinander und grinst in die Runde: "Chocolate, girls?" Wir treffen uns mit Howard Donald und Jason Orange kurz vor ihrem großen "Wetten, dass..."-Auftritt in einem Münchner Hotel - und die Fronten sind schnell klar: Wir werden mindestens genau so gefordert sein, wie die Take-That-Jungs. Denn die können lauwarme Interviewfragen nach über 19 Jahren Medien-Tamtam nicht mehr hören. Erwartungsvoll räkelt sich Jason, in einem blau-weiß-gestreifen Longshirt, auf dem Sofa, Howard setzt sich kerzengerade daneben - muss er auch, denn sein kariertes Hemd spannt über dem Bauch. Es ist viel passiert, seit der Trennung 1996. Los geht's.
Jungs, wie ist es für euch, wieder hier zu sein, im Land der Take-That-Mania?
Jason: Es ist cool! Irgendwie glaubt uns das niemand, alle Journalisten, die uns das fragen, denken sich 'Klar, die sind auf Promo-Tour, die müssen das sagen' - aber wir finden es tatsächlich super. Wir schlafen in den geilsten Hotels, die Menschen um uns herum sind echt cool, das Essen ist prima und die Sache mit den PR-Terminen gehen wir ganz chillig an. Findet ihr Deutschland etwa nicht gut, weil ihr immer so kritisch nachfragt?
Wir lieben es. Gibt es spezielle Momente, Erinnerungen, die ihr mit Deutschland verbindet?
Howard: Ich hab ein Haus in Münster, ich hab also jede Menge schöne Momente hier, der deutsche Lebensstil gefällt mir, ich stehe total auf das Essen, hey, und die Mädchen sind bildhübsch.
Bildhübsche Mädchen? Wie sieht denn der typische deutsche Fan aus?
Jason: (grübelt) Heute lässt sich das nicht mehr so genau sagen. Damals, in den Neunzigern, gab es schon so ein Bild. aber jetzt sind sie älter, erwachsener geworden. Manche von ihnen sind Mütter, die jetzt mit ihren Töchtern zu den Konzerten kommen. Howard: Ich frage mich immer, was in ihren Köpfen vorgeht, wenn sie vor den Hotels oder TV-Sendern stehen und auf uns warten. Das ist doch alles verrückt, macht es sie glücklich?
Damals haben sie "Babe" gerufen, was schreien die Fans heute?
Howard: Es ist witzig, aber sie schreien nicht mehr. Alles ist viel ruhiger, fast still geworden. "Circus" ist aber auch ein Album, das viele anspricht, Mädchen kommen ja jetzt auch mit ihren Boyfriends, um uns live zu sehen. Da wird nicht mehr so gekreischt.
In welchem Land gibt's die schönsten Fans?
Howard: Deutschland hat schon eine ziemlich gute Auswahl, immerhin ist meine Freundin ja auch Deutsche. Die Schwedinnen sind aber eine Klasse für sich. (lacht)
Was ist für die nächste Tour geplant?
Howard: Natürlich erstmal Schweden! (lacht) Nein, stimmt nicht, erstmal ziehen wir die UK-Tour durch, dann müssen wir weiterschauen. Die Tickets haben sich rasend schnell verkauft, der Wahnsinn.
Gibt's "Circus" auf der Bühne?
Howard: Klar, am Ende werden wir einen Haufen wilder Tiere auf der Bühne haben, die wir dann ins Publikum springen lassen. Nein Quatsch, erstmal spiegelt sich der Albumtitel in der Setlist wieder, alles andere halten wir noch geheim.
Zieht ihr eure T-Shirts aus?
Howard: Ja, aber hinter der Bühne. Willst du das wirklich sehen? (lacht)
Jason, du bist so still. Howie, kannst du ihn in einem Satz beschreiben?
Howard: Er ist großartig. Er ist vertrauenswürdig, sensibel, ein Sexgott. Nein, echt, wenn ich ein Mädchen wäre, würde ich komplett auf ihn abfahren.
Du bist dran, Jason: Howie in einem Satz.
Jason: Howie ist verrückt. Verlässlich. Ein großartiger Sänger.
Jason, du bist Single. Howie, wie muss die perfekte Frau für ihn sein?
Howard: Sie muss eine Engelsgeduld haben. Ich glaube er steht grad mehr auf Brünette. (Jason schüttelt den Kopf und ruft, dass er auch nichts gegen Blondinen habe.) Sie darf nicht oberflächlich sein, sie muss was Spirituelles haben, eine Art Hippie-Mädchen. Jason schaut echt nicht nur auf das Äußere, dem ist es genauso wichtig, dass das Andere auch passt.
Wo triffst du deine Frauen, Jason?
Jason: Ich treffe die ganze Zeit welche. Das ist echt nicht so schwer, weil wir in England nicht wirklich erkannt werden. Mir begegnen immer wieder gute Frauen, direkt auf der Straße, im Coffeeshop. In den Neunzigern war das alles viel hysterischer. Da haben wir Jungs auch noch gedacht: Los jetzt, raus und sich zeigen, alles mitnehmen, was geht. Jetzt machen wir unseren Job viel gelassener - und uns laufen immer noch gute Frauen über den Weg.
Aber die Richtige war noch nicht dabei?
Jason: Tausend Richtige. Aber ich bin der Falsche.
Das klingt traurig.
Jason: Ja, ich bin wirklich arm dran. Ein armer Sexgott.
Was ist die langweiligste Frage, die euch in Interviews gestellt wird?
Jason: Seid ihr 'Back for Good'? (gähnt gelangweilt) Howard: Die Frage nach Robbie nervt einfach. Langweilig.
Dann lassen wir diese Frage und danken für das Interview. Im Bild: Chrissi Hähnel (links) und Kathrin Büchs (rechts) von fem.com.
Die neue Take-That-Single "The Garden" steht seit dem 20.3. in den Läden. Den passenden Blumengruß als coole E-Card gibt es hier.
Foto: AFP
Jason (links) und Howie (2. von links) haben sich mit fem.com zum Interview getroffen.