Beauty & Lifestyle

Sonnenlicht meiden?Vornehme Blässe

DIENSTAG, 15.07.2008

Der Trend zur vornehmen Blässe ist aus Sicht der Dermatologen zu begrüßen. Doch man sollte es nicht übertreiben, denn im Extremfall hat das Meiden der Sonne gefährliche Nebenwirkungen für die Knochen.

Nicole Kidman und Co. machen es vor: den Trend zum blassen Teint. Dermatologen begrüßen den Wandel des Schönheitsideals nicht nur wegen vorzeitiger Hautalterung - auch die alarmierende Steigung von Hautkrebserkrankungen weltweit gibt den Trendsetterinnen Recht zu geben.
Doch wer die Sonne zu sehr meidet, kann seinem Körper damit auch schaden, denn die fehlende Belichtung der Haut führt in manchen Fällen zu einem Mineralsalzmangel in den Knochen. Die Folgen im schlimmsten Fall: Die Knochendichte verringert sich, der Knochen wird porös. Im medizinischen Fachjargon nennt man diese spezielle Form der Osteoporose Osteomalazie.
"Ein Hauptbestandteil des Knochens ist Kalzium. Damit Kalzium in den Knochen transportiert wird, bedarf es des Provitamins D.  Dieses muss allerdings erst in der Haut aktiviert werden – und das geschieht durch UV-Licht.", erklärt Dr. Horst Feldmeier, in München praktizierender Endokrinologe.
"Gerade bei Frauen aus dem islamischen Kulturkreis, Bewohnern von Altenheimen und anderen Menschen, deren unbekleidete Haut selten der Sonne ausgesetzt ist, kommt es zu einem Mangel an aktivem Vitamin D. Im schlimmsten Fall droht Osteomalazie, also ein Kalkmangel im Knochen."
Osteomalazie ist eine altersunabhängige Erkrankung: Zum Beginn der Industriealisierung litten gerade in England viele Kinder an Rachitis (so nennt man die Osteomalazie bei Kindern). Zum einen auf Grund von Mangelernährung, zum anderen, weil ihrem Körper durch den ständigen Smog und ihrer Arbeit in Werkhallen und unter Tage die UV-Bestrahlung fehlte. In den 60er Jahren wiederum empfahlen manche Kinderärzte im Winter eine künstliche Höhensonne.
Wer die Sonne also meiden muss, sollte für eine hohe Vitamin D- und Kalziumzufuhr sorgen. Aktives Vitamin D kann auch in Form von Medikamenten eingenommen werden - dies aber nur unter ärztlicher Beobachtung, denn zu viel aktives Vitamin D kann wiederum zu einer Nierenverkalkung führen. Ansonsten gilt, es einfach nicht zu übertreiben mit der noblen Blässe. Der Mittelweg ist ja wie immer der gesündeste!

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